Die vorbeugende Instandhaltung ermöglicht die Durchführung von Wartungsarbeiten in korrekter und ausreichender Weise, ohne dass es zu Ausfällen der Ausrüstung kommt, indem Daten von überwachten Geräten erfasst werden. Laut Forschungsergebnissen ist es möglich, die Wartungskosten um 30 % durch vorbeugende und prädiktive Instandhaltung zu reduzieren.
Gemeinhin akzeptierte Techniken für die prädiktive Instandhaltung umfassen:
- Vibrationskontrolle und -analyse
- Ölanalyse
- Thermografie
- Ultraschallmessung
- Zerstörungsfreie Prüfmethoden
- Überwachung von Systemvariablen (Last, Druck, Temperatur, Geschwindigkeit, Strom, Spannung, Durchfluss usw.)
Vibrationsanalyse:
Die Vibrationsanalyse wird weltweit als der wichtigste Aspekt der prädiktiven Instandhaltung anerkannt. Es gibt keine Einschränkungen, für welche Maschinen die Vibrationsanalyse angewendet werden kann, solange die Maschine mindestens ein Teil hat, das sich mit mindestens 6 U/min dreht. Die Vibrationsanalyse ist eine Technik, bei der die Vibrationsgrößen von Maschinen periodisch (offline) oder kontinuierlich (online) mithilfe von Vibrationsmessgeräten untersucht und mit spezifischen Normen verglichen werden. Diese Werte werden von der ISO festgelegt. Wenn die von Ihrer Maschine ermittelten Vibrationswerte unter den von der ISO festgelegten Grenzwerten liegen, ist keine Korrekturmaßnahme erforderlich.
Es werden vier grundlegende Parameter verwendet, um Vibrationen auszudrücken: Geschwindigkeit, Verschiebung, Beschleunigung und Frequenz.
Das Ziel der Vibrationsanalyse besteht darin, die am Ende der Messungen erhaltenen Daten zu bewerten, um die Wartungsdienste über den Zustand der Maschine zu informieren und ungeplante Stillstände zu verhindern.
Gemäß ISO 10816 zeigt die folgende Tabelle den Maschinenzustand basierend auf der Intensität der Vibrationen:
| MASCHINENKLASSE | GEMESSENE VIBRATIONSWERTE (Geschwindigkeit, mm/sn) RMS* | |||
| Gut | Mittel | Warnung | Gefahr | |
| Klasse1 | 0-0.7 | 0.7-1.8 | 1.8-4.5 | >4.5 |
| Klasse2 | 0-1.1 | 1.1-2.8 | 2.8-7.1 | >7.1 |
| Klasse3 | 0-1.8 | 1.8-4.5 | 4.5-11 | >11 |
| Klasse4 | 0-2.8 | 2.8-7.1 | 7.1-18 | >18 |
Klasse 1: Unabhängige Motoren unter 15 kW
Klasse 2: Flexibel gekoppelte Maschinen zwischen 15-75 kW und starr gekoppelte Maschinen bis zu 300 kW
Klasse 3: Große starr gekoppelte Maschinen
Klasse 4: Große flexibel gekoppelte Maschinen
*Diese Tabelle zur Bestimmung des Maschinenzustands gilt für den Betriebsbereich von 600-12000 U/min und den Frequenzbereich von 10-1000 Hz.
Faktoren, die Vibrationen verursachen können:
- Unwucht
- Fehlausrichtungen in den Kupplungen
- Defekte Lager
- Verformte Wellen
- Mechanische Lockerheiten
- Falsche Riemenradschwingung
- Last- und Drehmomentänderungen
- Reibung
- Konstruktionsfehler usw.
